03

September

13

September

2020

KM36: Nicht aus meiner Haut können

Ronja Römmelt & Michaël Reinhold – Nicht aus meiner Haut können

 

Mit Nicht aus meiner Haut können präsentieren Ronja Römmelt & Michaël Reinhold Video- und Perfomancearbeiten, die sich mit der Haut als Material, Bedeutungsträger und künstlerischem Medium auseinandersetzen. Die Ausstellung widmet sich dabei einer Reihe offener Fragen des Unausweichlichen, des Geschlechts und des Performativen.

Nicht aus der eigenen Haut zu können ist Sprichwort, Tatsache und für die Performancekunst grundlegend. Unser grösstes Organ ist allen gemein, es umspannt den Körper und lässt uns die äussere Welt sinnlich und politisch spüren. Sie stellt unsere Grenze nach aussen sowie innen dar. In der Performancekunst – historisch und präsent – ist die Haut Material, Trägerin und Vermittlerin. Was heisst es also, nicht aus der eigenen Haut zu können?

Ronja Römmelt & Michaël Reinhold präsentieren im Kein Museum mit Nicht aus meiner Haut können Video-und Performancearbeiten, die sich mit Phänomenen der Liminalität und Transformation auseinandersetzen. Römmelt, die sich über das Körperliche und Organische dem Thema annähert, präsentiert Videoarbeiten, welche präzise gesetzt und ästhetisch reduziert den (weiblichen) Körper Reizen aussetzen, bewegen und anblicken lassen. Reinhold dagegen sucht seinen (männlichen) als verwandelbare Hülle zu behandeln und interagiert mit Raum und Besucher*innen als Dr.Bacalhau, einer von ihm erfundenen Kunstfigur – ein Alter Ego. Beide thematisieren und bewegen sich auf der Schwelle des Unweigerlichen und erforschen Wege diese sichtbar, produktiv und performativ zu machen. Auf diese Weise verschränken sich physische mit sozialen und psychischen Grenzerfahrungen. Nicht aus meiner Haut können stellt dabei auch besonders Fragen nach (biologischem und zugeschriebenem) Geschlecht, ihrer Betrachtung und seiner Aufführung. Welche Möglichkeiten bietet die Haut als körperliche Arbeitsfläche sowie poetische Strategie? Was bedeutet es, sie medial zu bearbeiten, ja sie selbst zu einem künstlerischen Medium zu machen?

 

Ronja Römmelt (*1994)

Das künstlerische Schaffen von Römmelt umfasst Videoarbeiten, Performances, Installationen und partizipative Werkreihen. Die Triebkraft für ihre Arbeiten ist eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper. Ein besonderes Interesse giltdabei körperlichen Phänomenen und organischen Materialien, die allen Menschen unabhängig von Herkunft und Sozialisation gemein sind. 

Römmelt präsentierte ihre Arbeiten u.a. in einer Einzelausstellung in der Villa Lauried, Zug. Videoscreenings und Performances fanden u.a. am Tanzhaus Zürich, am Theater Luzern und beim ACT Festival in Genf statt. Im Jahr 2019 gründete sie das Studio RR, unter dessen Label sie ihre künstlerischen Arbeiten produziert. Römmelt hat an der Zürcher Hochschule der Künste studiert und lebt seit 2015 in Zürich.

Michaël Reinhold (*1990)

Mit Hilfe seiner auf den ersten Blick oft zu Absurdität neigenden Kunstfiguren untersucht und dekonstruiert Reinhold die Relationen zwischen gesellschaftlichen Konventionen und individueller Ausprägung des Einzelnen. Orte dieser Untersuchungen, an welchen der Performancekünstler seine Mitmenschen auf ebenso humoristische wie nachdenkliche Eigenarten zu Interaktionen einlädt, reichen dabei von Shoppingmalls in Shenzen, China, bishin zu Kinderspielplätzen an Randgebieten Chișinăus, Moldawien. 

Reinhold hat an der Zürcher Hochschule der Künste und an der School of Creative Media, City University of Hong Kong, Fine Arts studiert. Seine Arbeiten wurden u.a. im Kunstverein Friedrichshafen, sowie am Image Forum Festival in Tokyo, Japan, aufgeführt. Er lebt und arbeitet zurzeit in Zürich.

Daten

Donnerstag, 3. Sept, 18-21 Uhr – Vernissage

Samstag, 5. Sept, 18-21 Uhr – Performance Dr. Bacalhau und Ausstellung

Dienstag, 8. Sept, 18-21 Uhr – Ausstellung

Samstag, 12. Sept, 18-21 Uhr – Werkgespräch (18-19 Uhr) und Ausstellung

Sonntag, 13.Sept, 16-19 Uhr – Finissage

*weitere Termine auf Anfrage

 

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